
Das Königsschießen am Sonntag, 13. Juli 1924, nimmt bei zündenden Reden von Oberst Dr. Otto Heim, der besonders zu Wahrung der alten Bürgertugenden auffordert, einen glänzenden Verlauf. Die Königswürde erringt nach hartem Kampfe Dr. Hugo Aldegarmann (West-Kompanie), der sich Fräulein Helene Happe zur Königin erkürt. Kronprinz wird Schumachermeister Josef Peters, Apfelprinz Bäcker Franz Bee.
Das Schützenfest des Lippspringer Bürgerschützenverein ist vom besten Wetter begünstigt. Der Haupttag am 20. Juli wird somit programmgemäß und unter sehr großer Teilnahme der Bevölkerung sowie der Kurgäste abgewickelt. Die Stadt trägt reichen Flaggenschmuck und die Bürgerschaft dokumentiert auch in diesen äußeren Zeichen ihre große Sympathie für den Bürgerschützenverein, wie dies schon immer gewesen ist.
Naturbühne auf Notgeldschein

Mit dem Bau des Kaiser-Karls-Bades am Kurwald wird begonnen.
Nach vielen Streitigkeiten schließen am 2. Juni die Stadt, die Arminiusbad-Gesellschaft, die Liborius-Heilquelle, die Kurbad- und Kurbrunnen-Gesellschaf und die Kaiser-Karlsbad-Gesellschaft ein Mantelabkommen über eine Kurtaxeerhebung.
Das 1855/56 erbaute Prinzenpalais im Kurpark (heute Arminiuspark) ist Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. 1924 wird mit dem Umbau zum Kurmittelhaus begonnen. Um die heilenden Dämpfe besonders tief einzuatmen, ziehen die Kurgäste singend in den Inhalationsraum des Badehauses ein.
Die Naturbühne auf dem Kaiser-Karls-Hügel im Kurwald wird von einer Theatergruppe für Auftritte intensiv genutzt. Die Bühne wird sogar auf einem Notgeldschein der Stadt verewigt. Das Laien-Theaterspiel hat aber wohl häufig Wetterpech bei den Aufführungen. So lautet ein Spruch auf dem Geldschein:
»Wenn der Bauersmann heut,
und der Kurgast sich freut
aufs Theater im Wald,
regnets sicherlich bald.«
Nach fünf Jahren schließen Anton und Lilly Birwé im Dezember ihr Kino »Union-Theater« im Saal des Hotels Wegener mit 200 Plätzen an der Detmolder Straße.
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Am 1. August 1920 ist es endlich wieder soweit. Unter Verantwortung von Platzmajor Victor Heineke wird zum ersten Mal nach 1914 wieder ein Schützenkönig ausgeschossen. Die Königswürde erringt der Buchdruckereibesitzer Heinrich Vahle von der West-Kompanie, der sich Anna Jöring zu Königin erwählt. Fabrikant Johannes Pippert wird Kronprinz, Wilhelm Hölters Apfelprinz.
Das Fest nimmt eine Woche später bei schönem Wetter und zahlreicher Beteiligung einen herrlichen Verlauf. Dabei, so berichtet der »Paderborner Anzeiger« am 10. August 1920, hat man mit einigen Befürchtungen den Festtagen entgegen gesehen. Und dies angesichts der überaus trüben und stürmischen Miene des Wettergottes an den letzten Tagen vor dem Feste.
Umso freudiger überrascht sind die Schützenbrüder, als die Sonne vom wolkenlosen Himmel die Feststadt begrüßt und auch alle Tage über zu Gast bleibt. So können das ganze Programm und der Festtrubel selbst ungestört ablaufen. Auch auf den Besuch übt das schöne Wetter seinen Einfluss aus, das große Scharen von Festgästen aus der ganzen Umgebung herbeilockt.
Dr. Dammann regt Untersuchung für Schulkinder an

Der Innenminister lehnt am 16. März den Antrag auf Wiederverleihung der 1843 verlorenen Stadtrechte ab.
Die am 3. März 1919 anlässlich der Generalversammlung des Bürgerschützenvereins gegründete Bürgerwehr (Hilfsorganisation der Polizei) wird am 9. April aufgelöst. Das verfügt das Innenministerium auf Anordnung der Siegermächte. Sie werden zunächst in Selbstschutzorganisationen umgewandelt, denen auch der Objektschutz von Bahnstrecken und Wasserstraßen obliegt.
In der Ratssitzung am 20. April regt Dr. Carl Dammann eine ärztliche Untersuchung aller Schulkinder an. Der Rat bewilligt 1400 Mark. Für die Müllabfuhr und die Straßenreinigung wird ein eigenes Fuhrwerk angeschafft. Für die Anschaffungs- und Unterhaltskosten bewilligt der Rat 60.000 Mark. Sie werden durch eine Anleihe gedeckt.
Die Kurgebühr für Kurgäste ohne Kurkarte wird auf 25 Mark festgesetzt.
Pfarrer Wilhelm Hücker feiert am 16. August sein 25-jähriges Priesterjubiläum. 1868 in Velmede geboren, macht er sein Abitur in Brilon. In Paderborn, Freiburg und Münster studiert Hücker Theologie. Am 16. August 1895 wird er in Paderborn zum Priester geweiht und beginn als Seelsorger in Wattenscheid.
Im Kursaal findet am 14. November das erste Stiftungsfest des Männergesangsvereins »Harmonie« statt.
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Baugewerkmeister Johannes Karl Hölscher ist am 14. Juli 1912 der glückliche Schütze und erringt die Königswürde. Der Ziegeleibesitzer und Hauptmann der Klumpsack-Kompanie wählt Anne Müller (»Haus Arminia«) zu seiner Königin.
Für Hölscher ist der Königsschuss eine perfekte Punktlandung. Der Unternehmer hat nach nur vier Monaten Bauzeit gerade das vom Architekten Franz Ruhe entworfene Schützenhaus fertig gestellt. Er ist damit nur vier Wochen nach der Einweihung am 16. Juni der erste König in der damals noch jungen Geschichte des Vereins, der in der neuen Heimat der Schützen feiern kann. Die Ausstattung ist allerdings noch sehr dürftig: Erst am 22. Dezember 1912 werden für 3000 Goldmark von den Gebrüdern Heineke Tische und Stühle für das Schützenhaus erworben.
Jahn-Turnhalle wird eingeweiht

I
Die fertig gestellte elektrische Straßenbahnlinie Paderborn/Schlangen über Lippspringe wird bis nach Horn weitergeführt und am 30. März eingeweiht. Die Eröffnung wird durch ein Festmahl im Ratskeller zu Horn gebührend gefeiert.
Am 31. März fährt die letzte Postkutsche über die Egge von Horn nach Lippspringe.
Nach Gemeinderatsbeschluss vom 18. April wird Bernhard Mersmann nach 18-jähriger Dienstzeit am 25. April die Ehrenbürgerschaft von Lippspringe verliehen. Beim Abschiedsessen mit 150 Gästen im Kursaal wird ihm ein vom Paderborner Künstler Franz Pommer kunstvoll ausgeführter Ehrenbrief überreicht.
Zum Amtsbaumeister für das Amt Lippspringe wird der Architekt Franz Rolf aus Rothe (heute Stadt Beverungen) gewählt.
Auf dem vereinseigenen Grundstück am Mühlenflöß wird am 15. September die Jahn-Turnhalle eingeweiht. Der Vorsitzende Josef Siering sagt: »Des Leibes Kraft zu mehren, der Weichlichkeit zu wehren, das Vaterland zu lieben und frei die Tugend üben.« Der Bau ist eine mutige Entscheidung: Das Startkapital beträgt nur 1047 Mark, das Grundstück kostet 4000 Mark, die Halle wird einem Bielefelder Gymnasium für 800 Mark abgekauft. Den Abbau und Wiederaufbau leitet Anton Tofall. Die Gesamtkosten betragen am Ende 14.000 Mark.
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Das Königsschießen am 9. Juli 1911 findet unter reger Teilnahme statt. Die Königswürde erringt der Schlachtermeister Bernhard Heiland von der Arminius-Kompanie, der sich Frau Kaufmann Maria Tate zur Königin wählt. Das Schützenfest findet in gewohnter Weise am nächsten Wochenende statt. Es verläuft ohne einen Misston, besonders am zweiten Tage ist die Stimmung ausgezeichnet. Das am vorausgegangenen Freitag zirkulierende Gerücht über einen Mord hat sich nicht bestätigt.
Am 1. April erhält Schriftführer Peters ein Schreiben von Oberst Brackmann vom 31. März, worin derselbe die Niederlegung seines Postens als Vorsitzender des Schützenvereins mitteilt. Da nach Erklärung von Hauptmann August Schröter (Arminius-Kompanie) Prof. Dr. August Brackmann sich keinesfalls bereit finden würde, den Vorsitz weiter zu führen, müsse für den ausgeschiedenen Oberst Ersatz gewählt werden. Am 11. April 1911 wählt der Vorstand den Klumpsack-Hauptmann Dr. Otto Heim einstimmig zum Vorsitzenden. Dr. Heim würdigt die Verdienste des Prof. Dr. Brackmann als Oberst und bringt ein Hoch auf ihn aus.
Liborius-Wasser für den Papst

In Folge der langen Dürre kommen viele Wald- und Heidebrände vor. Der Lippspringer Kiefernwald in der Senne wird glücklicherweise von Bränden verschont.
Die Volkszählung ergibt für Lippspringe dieses Ergebnis: 4607 Einwohner.
Es ist der Höhepunkt ihrer Reise nach Rom: Sylvester und Maria-Elisabeth Hecker werden im Sommer 1911 von Papst Pius X. zu einer Privataudienz empfangen. Der Besuch geht auf Vermittlung des Theologieprofessors Dr. Heiner zurück, der als Uditore (Richter) an der Sacra Rota Romana tätig ist. Hecker, Eigentümer der Lippspringer Liborius-Quelle, weiß die Audienz gut zu nutzen. Auch ihm ist der schlechte Gesundheitszustand des Heiligen Vaters bekannt, der damals an einer schweren Stoffwechselerkrankung leidet. Bei seinem Gespräch im Vatikan berichtet Hecker auch von der heilenden Wirkung des Liborius-Wassers und verspricht, eine größere Menge der wirksamen »Arznei« nach Rom zu schicken. Wochen später kommt die ersehnte Nachricht. In einem Bericht des »Leo«, der Paderborner Kirchenzeitung, vom 10. September 1911 ist zu lesen: Das Lippspringer Heilwasser sei dem Heiligen Vater gut bekommen.
Großer Tag für die Freiwillige Feuerwehr: Am 10. August kommt die erste fahrbare 12 Meter-Leiter an. Sie wird mit Musik feierlich von der Bahn mit einem Umzug durch die Stadt zum Feuerwehrhaus gebracht.
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Beim Königsschießen am 10. Juli 1910 erringt Philipp Kloke die Königswürde. Als Königin wählt der Bäckermeister Fräulein Wilhelmine Langlau. Der erste König der Arminius-Kompanie kann sich beim folgenden Fest zum ersten Mal mit einem Degen schmücken. Den hat Wilhelm Meyer, König von 1909, gestiftet. Der 10. Juli ist aber noch aus einem anderen Grund ein Tag, der in die Geschichte eingeht: Amtmann Bernhard Mersmann wird einstimmig zum ersten Ehrenmitglied des Bürgerschützenvereins ernannt. Die Auszeichnung erfolgt aber erst während der Festtage.
In der Ausschmückung der Feststraßen haben sich zum Fest am 17. und 18. Juli die Klumpsack- und Arminius-Kompanie zu überbieten versucht. Die Schmückung des königlichen Palais von Majestät Philipp Kloke muss wegen der Enge der Straße in engen Grenzen gehalten werden. Bei Königin Wilhelmine Langlau bildet ein Ehrenbogen, der von vier mit Geweihen und Fahnen geschmückten Pfeilern getragen wird, den Schluss der »Via Triumphalis«.
Im Bahnhof wird eingebrochen

In der Nacht vom 6. auf den 7. Januar wird im Bahnhof eingebrochen und ein geringer Geldbetrag entwendet. Die Täter werden tags drauf in Paderborn und Geseke verhaftet und dem Gericht vorgeführt.
Die im vergangenen Winter erbohrte Tiefenquelle führt andauernd soviel Wasser, dass zwei Teiche im Wald (Mersmann-Teiche) gespeist und unterhalten werden. Das überfließende Wasser muss durch Herstellung eines Baches zur Strothe abgeleitet werden.
Das 1901 erbaute Auguste-Viktoria-Stift kündigt den Stromlieferungsvertrag mit dem Elektrizitätswerk an der Lippe. Es wird vom Trägerverein des Neuen Kurbades betrieben. Die Spannungsverluste waren zu groß. Eine eigene Stromversorgungsanlage wird errichtet.
Der Ballspielverein Lippspringe wird am 10. September in der Gastwirtschaft Heinrich Ruhe gegründet. Vorsitzender ist Georg Müller, weitere Gründungsmitglieder sind Adolf Bunse, Josef Bunse, Hans Fielsen, Franz Happe, August Müller, Georg Niewels, Franz Settemeyer, Johannes Streitbürger und Karl Tate.
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Wilhelm Meyer erweist sich beim Königsschießen am 11. Juli 1909 als wahrer Kunstschütze. Nach zweimaligem Stechen und insgesamt drei Schüssen in die Zwölf erringt der Bäckermeister von der West-Kompanie die Königswürde. Seine Königin wird Gertrud Ruhe.
Einen besonders glanzvollen Verlauf nimmt das Schützenfest am 18. und 19. Juli 1909. Das Wetter ist annehmbar, die Feststimmung großartig und ungetrübt. Die Straßen und Häuser zeigen überall reiche Dekorationen, besonders aber die Detmolder- und Marktstraße mit den Wohnungen der Majestäten sind aufs Schönste geschmückt. Mit der Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr an der Spitze tritt am Samstagabend die Königskompanie vor der Wohnung des Hauptmanns Heinrich Peters (West-Kompanie) zum Zapfenstreich an. Dichte Menschenmassen füllen die mit 500 Lampions festlich erleuchtete Detmolder Straße, die durch das reichlich abbrennende Feuerwerk ein malerisches Bild bietet.
Arminius-Apotheke wechselt Besitzer

Der am 22. Februar 1905 im Lindenkrug gegründete Musikzug der Freiwillige Feuerwehr hat einen Dirigenten: Hermann Hüter, Mitglied der Kurkapelle, übernimmt das Amt.
Die Hundesteuer wird eingeführt. Die jährliche Abgabe beträgt drei Mark, zahlbar in zwei Raten.
Im Herbst bildet sich in der Lippspringer Bürgerschaft eine Vereinigung zur Erbohrung von Wasser im Kiefernwalde. Der Kurgast Gondesen aus der Nähe von Flensburg gibt den Anstoß. Im Winter ist eine Bohrung in 113 Metern Tiefe erfolgreich. Das Wasser sprudelt einen halben Meter heraus und liefert in den ersten 24 Stunden bereits 600 Kubikmeter Wasser.
Der Bürgerschützenverein setzt am 2. Mai den Grundstein zu den Bauten auf dem Schützenplatz. In die Grundmauer der Schießhalle wird eine Urkunde mit einer Abschrift des Gründungsprotokolls eingemauert.
Die 1841 gegründete Arminius-Apotheke wechselt am 1. August ihren Besitzer. Die einzige Apotheke am Ort übernimmt Eduard Josephson, Neffe von Gustav Josephson, der seit 1891 die Geschäfte geführt hatte.
Der zuständige Minister erkennt die Arminiusquelle durch Erlass vom 22. September als gemeinnützig im Sinne von § 1 des Quellenschutzgesetztes an.
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In Bad Lippspringe ist 1968 offensichtlich ein sehr stabiler Schützenvogel gezimmert worden. Erst nach langem Beschuss können am 7. Juli vor einigen hundert Besuchern Prinzen und König ermittelt werden. Es ist schließlich 19.05 Uhr, als der letzte Schuss fällt und Hauptfeldwebel Leo Karenfeld von der West-Kompanie als neuer Schützenkönig feststeht. Unter den Klängen des Schützenmarsches wird Leo II. auf den Schultern seiner Schützen in die Halle geleitet. Mit seiner Nachbarin Elli Zumdick, Ehefrau des Malermeisters und langjährigen Zeremonienmeisters Johannes Zumdick an seiner Seite, wird er für ein Jahr das Schützenvolk Bad Lippspringes regieren.
Ihr ganzes Können zeigen auch noch drei andere Schützen: Kronprinz wird Josef Brockmeier (Klumpsack-Kompanie), Zepterprinz Leutnant Franz Peters (Arminius-Kompanie) und Apfelprinz Rudi Busch (West-Kompanie).
Borussia weiht Kurwaldstadion ein

An der Kreuzung Detmolder, Bielefelder und Lange Straße wird im Februar die erste Ampelanlage in Betrieb genommen.
Wegen der geplanten Umgestaltung des Marktplatzes muss der Kaiser- und Kriegerbrunnen, der dort am 17. Juli 1906 feierlich eingeweiht worden ist, umziehen. Der 3,50 Meter hohe Obelisk aus Teutoburger Sandstein mit Bronzeadler, der an die Gefallenen des deutsch/französischen Krieges von 1870/71 erinnert, wird im November in erheblich verkleinerter Form an der Kreuzung Antonius-, Heimatstraße und Sandweg neu errichtet.
Das Land löst die alte Form der Volksschule auf, es entstehen die Schulformen Grund- und Hauptschule. Die Concordia wird eine katholische Grundschule. Die Hauptschule wird im Gebäude der ehemaligen evangelischen Volksschule untergebracht. Die evangelische Grundschule zieht ins Gebäude der ehemaligen katholischen Martinschule »Im Bruch«. Außerdem wird das Schulgelände für die Erweiterung der Realschule auf 35.600 qm vergrößert.
Die Kurverwaltung kauft vom Landkreis Recklinghausen das TBC-Sanatorium Haus Ottilie an der Lindenstraße.
Höhepunkt in der Geschichte des BV Bad Lippspringe: Am Ostersonntag, 14. April, kommt Borussia Mönchengladbach in das Kurwaldstadion und spielt gegen eine Auswahl aus heimischen Vereinen. Den Bundesligadritten mit Trainer Hennes Weisweiler wollen zur Einweihung des neuen Rasenplatzes 7.000 Zuschauer sehen.
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Erst König, dann Bürgermeister: Es ist 19.29 Uhr, als der Bauunternehmer Josef Antpöhler (Klumpsack-Kompanie) am 14. Juli 1963 die Reste des Adlers von der Stange holt und als 41. König in die Geschichte des Bürgerschützenvereins eingeht. Knapp geschlagen muss sich Paul Schröder geben. Zehn Jahre nach dem Königsschuss von seinem Vater hat der junge Metzgermeister bis zuletzt dem neuen Würdenträger einen erbitterten Kampf geliefert. Als Königin wählt Josef III. Antpöhler die junge Margret Walter, Gattin des Fähnrichs Anton Walter, die als »Margret die Charmante« in den Annalen des Bürgerschützenvereins geführt wird.
Finke feiert Dienstjubiläum

Stadtdirektor Konrad Finke feiert am 25. Januar sein 40-jähriges Dienstjubiläum und erhält die Ehrenurkunde. Bürgermeister Heinrich Müller hält die Festrede. Finke ist am 4. März 1954 zum Stadtdirektor gewählt worden, nachdem er seit 1951 kommissarisch im Amt war.
Die umgebaute evangelische Kirche wird eingeweiht.
Am 15. April wird der Grundstein für eine zweite katholische Kirche »Maria Mater« (Marienkirche) gelegt. Das Gotteshaus moderner Architektur im Inneren wie im Äußeren wird zwischen Sachsen-, Savigny- und Grüne Straße gebaut.
Das Ehepaar Karl und Ursula Breuer gewinnt am 20. April in Bad Lippspringe erneut das Tanzturnier um das »Blaue Band von Deutschland«.
Am 13. Mai beschließt der Rat den Bau eines zweiten Sportplatzes. Das Kurwaldstadion wird rechtwinklig zum bestehenden Platz und parallel zum Freibad gebaut. Außerdem wird der Ausbau des Lönsweges in der für einen Fahrzeugverkehr erforderlichen Breite beschlossen. Ein auf drei Jahre befristeter Vertrag wird mit der Pesag abgeschlossen. Er bezieht sich auf die Wartung der städtischen Beleuchtungsanlagen.
Flugzeugabsturz in der Senne: 38 belgische Fallschirmjäger kommen am 26. Juni ums Leben.
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Der Tag des Königsschießens beginnt am 14. Juli 1974 bereits am frühen Morgen: Oberst Franz-Josef Wille und Seine Majestät Willi Thiele sind Ehrengäste beim »Sonntagskonzert« der Kurverwaltung im Kongresshaus. Die Veranstaltung wird vom WDR live übertragen, Interviewgäste von Redakteur Werner Höcker sind an diesem Vormittag auch Wille und Thiele. Im Jahresbericht steht dazu: »Die beiden Repräsentanten des Bürgerschützenvereins hinterlassen einen ausgezeichneten Eindruck.«
Die wichtigste Nachricht des Tages ist aber eine andere: Der Schützenkönig 1974 ist ein Schmiedemeister. Heinrich Güsen (Arminius-Kompanie) erringt um genau 18.50 Uhr mit einem wohlgezielten Schuss die Königswürde, sticht damit seinen Konkurrenten Josef Streitbörger (Klumpsack-Kompanie) aus und wählt Marlies Niewels zu seiner Mitregentin.
Ehrengast ist Polizeipräsident Botschen

Beim Neujahrempfang betont Bürgermeister Josef Antpöhler das gute Verhältnis zu den Briten. In seiner Rede geht der Bürgermeister auch auf die bundesweite Rolle des Heilbades ein: »Wir haben uns mit knapp einer Million Übernachtungen einen führenden Platz in Deutschland erkämpft.«
Am 4. Februar wird unter Leitung von Ministerialrat Hermann Rahe die 191. Juristenwoche eröffnet. Bad Lippspringe ist seit 17 Jahren Tagungsort. Ehrengast ist Polizeipräsident Helmut Botschen aus Bonn.
Erstaunliche Zahlen meldet der Eggegebirgsverein: 1973 wurden 101 Wanderungen mit 3439 Kurgästen, 983 Bürgern und 158 Kindern durchgeführt.
Konrad Menke, Königsberger Straße 25, wird an seinem 95. Geburtstag als ältester Bürger der Stadt gefeiert.
Für 256.000 D-Mark wird die Concordia-Schule erweitert.
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Selbst der Landregen kann am 15. Juli 1956 die Scharfschützen des Lippspringer Bürgerschützenvereins nicht davon abhalten, in erbitterten Schussduellen um die Königswürde zu streiten. Im Gegenteil: Armbrust auf Armbrust wird gespannt, Bolzen auf Bolzen schnellt dem Adler entgegen. Mit zunehmendem Regen steigt auch der Mut der Königsanwärter. Zuletzt liegen noch zwei Hauptleute, der Kiesgrubenbesitzer August Bee (Arminius-Kompanie) und der Kohlenhändler Ernst Lütkemeier (West-Kompanie), aussichtsreich im Rennen um die Krone. Die Uhr zeigt schließlich 18.35 Uhr, als August Bee unter den Horrido-Rufen der Schützen den Rest des Vogels herunterholt. Er wird von der begeisterten Menge auf den Schultern in das Schützenhaus getragen und um 18.50 Uhr als »August der Gutmütige« proklamiert. Ihm zur Seite wird Walburga Mikus (»Die Liebliche«) als Königin die Regierungsgewalt übernehmen.
Südwand der Burgruine stürzt ein

Der BV Bad Lippspringe wird Meister der Fußball-Bezirksliga und steigt zum ersten Mal in die zu dieser Zeit viertklassige Landesliga auf.
Der Kur- und Verkehrsverein eröffnet am 1. Juni am Eingang zum Kaiser-Karls-Park ein Verkehrsbüro. In Bad Lippspringe werden 612.000 Kurgast-Übernachtungen registriert.
Bei der Renovierung der Südwand der Burgruine ereignet sich am 1. Juni ein schweres Unglück. Ein Teilstück stürzt um 14 Uhr ein, reisst vier Maurer in die Tiefe, ein Bauarbeiter der in Oberhausen ansässigen Fachfirma Stahlbeton Bönnighausen erleidet einen doppelten Schädelbruch und stirbt wenig später im Krankenhaus. Vermutlich hat der heftige Gewitterregen zwei Tage zuvor die neu errichteten Mauerteile stark unterspült und aufgeweicht.
Erzbischof Lorenz Jaeger kommt am 9. Juni nach Bad Lippspringe. Nach dem feierlichen Hochamt und der Firmung in der Martinskirche besucht der Erzbischof das St.-Josephs-Haus, die Heilstätte Marienstift, das Auguste-Viktoria-Stift und das Krankenhaus Zum Heiligen Geist.
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