Fest

 

1985 welz

Das Königsschießen am 13. Juli 1985 beginnt mit einem Novum. Nachdem Oberst Franz-Josef Wille traditionell den ersten Schuss abgefeuert hat, ist Bürgermeisterin Elisabeth Winkler an der Reihe. Sie ist in der 78-jährigen Vereinsgeschichte die erste Frau, die auf den Vogel hält. Zur Erleichterung von Rat und Verwaltung bleibt der stolze Holzadler aber oben . . . In ihrer kurzen Rede definiert Bürgermeisterin Winkler das Wort »Schütze« neu: »Sch steht für Schutz, Ü für Überlieferung, T für Treue, Z für Zank oder Streit helfen zu schlichten und E für Ehre. Das alles soll in den kommenden Tagen beherzigt werden.«

Bereits mit dem 31. Schuss fällt der Vogel, Norbert Welz (West-Kompanie) ist neuer Schützenkönig. Der Gastwirt setzt sich um 18.36 Uhr und nach nur 25 Minuten gegen seinen Kompanie-Kameraden Willi Lücke durch. Der 63. König des BSV wählt seine Freundin Marlies Peters zur Königin.

Auch beim Prinzenschießen geht es ganz schnell: Bereits nach dem siebten Schuss steht Hermann Buhrshille

(Arminius-Kompanie) als Apfelprinz fest. Ihm folgen Gustav Täubert (Klumpsack-Kompanie) als Kronprinz und um 17.13 Uhr der erst 18-jährige Jungschütze Torsten Barthel (West-Kompanie) als Zepterprinz. Barthel ist der Sohn von Hauptfeldwebel Dieter Barthel und schreibt als jüngster Prinz Vereinsgeschichte.

Stadt

FDP-Fraktionschef Mischnik besucht Rathaus

1985 mischnik85

Das seltene Jubiläum des 60-jährigen Priesterdienstes feiert am 8. Februar der Geistliche Rat Felix Wieczorek von der St. Martins Pfarrei. Seit 1965 lebt er hier im Ruhestand.

In der Nähe der Mersmannteiche will die Kolpingsfamilie eine  Friedenskapelle errichten. Kirchenbauarchitekt Rolf Böhme plant das Gebäude. Die Materialkosten in Höhe von 20.000 Mark teilen sich die beiden katholischen Kirchengemeinden.

Außenminister Hans-Dietrich Genscher macht am 20. April Station in Bad Lippspringe. Am 10. Mai kommt mit dem FDP-Vorsitzenden der Bundestagsfraktion Wolfgang Mischnik sein Parteifreund ins Rathaus.

Am 15. September übergibt der Heimatverein der Öffentlichkeit die restaurierte »Noaks Pumpe«. Diese Trinkwasserpumpe und eine als Viehtränke genutzte Zisterne sind die letzten Überreste des 1880 durch Blitzschlag eingeäscherten Forsthauses des Revierförsters Friedrich-August Noak (1821 bis 1884) im Steinbeketal, der Jahrzehnte lang im Dienste des Stadtsekretärs Wilhelm Tilly und seiner Erben gestanden hatte.

Fast über das ganze Jahr ziehen sich die Verhandlungen zur  Westfalen-Therme hin. Die neue Badefreizeitanlage in der Badestadt soll im Oktober/November 1986 eröffnet werden. Initiator und Betreiber des 13,5 Millionen-Mark-Anlage ist Diplom-Ingenieur Heribert Stork aus Schloß Neuhaus. Integriert wird darin das bestehende Hallenbad.

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Dienstag, 22 Oktober 2019 16:23

1984: Als der König Kronprinz wird…

Fest

 

1984 happe

Da dauert sogar ein Fußballspiel länger: Nach nicht einmal 90 Minuten endet am 14. Juli 1984 das Königsschießen in Bad Lippspringe. Bereits um 18.40 Uhr holt August Happe (Arminius-Kompanie) mit dem fünften Königsschuss den stolzen Adler von der Stange und lässt seinem Konkurrenten Hauptfeldwebel Wolf-Armin Hunscheid (West-Kompanie) nicht den Hauch einer Chance. Zu seiner Mitregentin wählt er Ingrid Benteler. Besonders groß ist der Jubel bei den Arminen, die zum ersten Mal nach 1979 wieder einen König in ihren Reihen haben.

Eilig haben es auch die Prinzen, wobei es hier ein wenig zu schnell zugeht. Mit dem vierten Ehrenschuss schießt der amtierende König Anton Walter die Krone vom Kopf des Adlers. Seine Majestät ist geschockt, die Vorstandskollegen sind verwundert. Der Hauptmann der Klumpsack-Kompanie bringt nach einigen Minuten die Krone wieder zum Schießstand zurück und verzichtet auf die Würde. Oberst Franz-Josef Wille akzeptiert im Sinne der Jungschützen der Klumpsack-Kompanie die Entscheidung. Stellvertreter des Königs bleibt mit Michael Bauer dann auch ein Klumpsäcker. Er setzt um 17.32 Uhr den entscheidenden Schuss.

Etwas umkomplizierter laufen zuvor die anderen Entscheidungen: Peter Pauli (Arminius-Kompanie) holt um 17.12 Uhr das Zepter, Markus Peters (West-Kompanie) schießt um 17.16 Uhr den Apfel.

Stadt

Winkler wird neue Bürgermeisterin

1984 winkler

Der bisherige Konrektor Friedhelm Berger wird am 1. Februar Rektor der Hauptschule.

Am 10. April wird das zum Restaurant »Fischerhütte« gehörende Gästehaus eröffnet.

Mit Wirkung zum 1. Mai wird Stadtamtsrat Hans Tofall Leiter des Hauptamtes und stellvertretender Stadtdirektor. Sein Vorgänger Stadtoberverwaltungsrat Georg Müller geht in den Ruhestand.

Die Werbegemeinschaft des Einzelhandels wird gegründet. 73 Ladeninhaber im Bereich der Arminius- und Marktstraße haben die Vereinigung ins Leben gerufen. Weitere Geschäftsbetriebe sind beigetreten.

Nach der Kommunalwahl, in der die CDU erstmals die absolute Mehrheit verliert, stellt sich Bürgermeister Josef Antpöhler nicht mehr zur Wahl. Mit Elisabeth Winkler (CDU) wird am 19. Oktober erstmals in der 500-jährigen Geschichte der Stadt eine Frau zur Bürgermeisterin gewählt.

Sein 65-jähriges Bestehen feiert der 1919 gegründete Männerchor »Harmonie«.


Bernhard Bee erinnert mit einer Waschfrau auf der Plattform an der Lippe an das frühere Wäschewaschen an Lippe und Jordan.

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Dienstag, 22 Oktober 2019 16:14

1983: Zum ersten Mal feiert ein Kaiserpaar

Fest

 

1983 walter

Erst das große Jubiläum und jetzt schon wieder grenzenloser Jubel bei den Bürgerschützen: Mit Anton Walter (Klumpsack-Kompanie) steht zum ersten Mal ein Schütze zum zweiten Mal an der Spitze des Bataillons. Der Hauptmann hatte bereits vor 25 Jahren die Königswürde errungen. Damals wie heute wählt der Unternehmer Klara Antpöhler zu seiner Mitregentin, und deshalb feiert die Badestadt ein Kaiserpaar. Auch wenn es einen kleinen Unterschied gibt: Klara Antpöhler ist heute die Ehefrau des Bürgermeisters.

Vorausgegangen sind ein zähes Ringen und das längste Königsschießen in der Geschichte des Vereins: Anton Walter hat an diesem denkwürdigen 9. Juli 1983 viel Vorarbeit geleistet, doch mit Heinrich Karenfeld (Arminius-Kompanie) gibt es einen ernsthaften Widersacher. Schließlich zeigt die Uhr 21.12, als Jubelkönig Walter, gerade 50 Jahre alt geworden und zum ersten Mal nach 1958 wieder zum Königsschießen dabei, mit dem 220. (!) Schuss die Entscheidung herbeiführt und der Vogel endgültig von der Stange fällt. Nach einem ungeschriebenen Gesetz treten in Bad Lippspringe ehemalige Majestäten erst nach 25 Jahren wieder zum Königsschießen an, die Prinzen nach fünf Jahren.

Stadt

Abriss der Kaiser-Karls-Trinkhalle wird verhindert

1983 trinkhalle1

Der städtische Bauhof wird von der Josefstraße zum Sandweg verlegt.

Die neue Polizeistation an der Detmolder Straße wird am 1. Juni ihrer Bestimmung übergeben.

Die Volksbank Paderborn, seit 1971 mit der Volksbank Bad Lippspringe fusioniert, errichtet an der Bielefelder Straße für etwa 2,5 Millionen Mark einen Neubau. Das 1937 erworbene alte Gebäude wird abgerissen.

Pfarrer Johannes Tanger, am 17. Juli 1932 in Delbrück geboren, feiert am 24. Juli das silberne Priesterjubiläum in der Pfarrgemeinde St. Martin.

Das »Badestädter Echo« wird eingestellt.

Der Ehrenfriedhof im Kurwald wird umfangreich instand gesetzt. Schüler der Haupt- und Realschule reinigen mehr als 300 Grabsteine und erneuern die Beschriftung.

Der bereits beschlossene Abriss der Kaiser-Karls-Trinkhalle wird durch massive Bürgerproteste verhindert. Sie soll zu einem späteren Zeitpunkt als Begegnungsstätte und Heimatmuseum hergerichtet werden. Die Kosten der Renovierung werden auf etwa 300.000 D-Mark geschätzt. Aus dieser Bürgerinitiative entsteht am 11. November der Heimatverein.

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Dienstag, 22 Oktober 2019 11:53

1975: Ein Meisterschuss von einem Meister

Fest

 

1975 zimmermann1

Ein Meisterschuss von einem Meister: Mit Wolfgang Zimmermann schießt am 12. Juli 1975 ein Schütze den Vogel ab, der nicht nur aus einer traditionsreichen Schützenfamilie kommt, sondern auch noch zu den Besten am Gewehr gehört: Westfalenmeister 1966, Sechster der Bundesjugendmeisterschaft 1967 und Diözesanprinz 1969.

Der 25-jährige Hotelkaufmann von der Klumpsack-Kompanie beendet um 18.42 das Königschießen und lässt seinen schärfsten Rivalen, den Brüdern Johannes und Karl-Heinz Schmidt (beide von der Arminius-Kompanie), keine Chance. Zu seiner Mitregentin wählt er Ina Ihlas.

Dem Königspaar stehen Kronprinz Helmut Peters (West-Kompanie), Zepterprinz Heinz-Josef Rudolphi (Arminius-Kompanie) und Apfelprinz Wolfgang Bensiek (Klumpsack-Kompanie) zur Seite. Peters hat es an diesem Nachmittag sehr eilig und schießt um 16.31 Uhr und damit nur sechs Minuten nach Beginn des Wettbewerbs die Krone. Es folgt ein eifriges Wettschießen, am Ende können sich Bensiek (17.04 Uhr) und Rudolphi (17.07 Uhr) durchsetzen.

Stadt

WDR sendet live aus Kurstadt

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Die Freunde der Schäferhunde gründen unter Vorsitz von Ernst Künsting einen Verein.

Der Bürgerschützenverein trauert um Ehrenoberst Franz Rudolphi. Der siebte Oberst in der Geschichte des Vereins  stand bereits 1952 als König an der Spitze der Schützen. Der Kaufmann stirbt am 3. April im Alter von 66 Jahren.

Neben dem Postamt an der Detmolder Straße wird das neue Gebäude für die automatische Fernsprech- und Wählervermittlungsstelle der Bundespost in Betrieb genommen.

Am 4. Juni überträgt der WDR im Regionalprogramm und im Hörfunk unter dem Titel »Zu Gast in Bad Lippspringe« ein Konzert aus dem großen Saal des Kongresshauses. Moderator ist der Leiter des Bielefelder WDR-Studios Werner Höcker.

Die Fusion des Cecilienstiftes und der Auguste-Viktoria-Klinik wird beschlossen. Der Zusammenschluss der beiden Kliniken mit insgesamt 440 Betten soll eine wirksame Kostenminderung bringen.

Die  Spar- und Darlehnskasse als Filiale der Volksbank Schlangen zieht um und baut unter Führung von Bankleiter Franz-Josef Lüke ein repräsentatives Bankgebäude. Der Friedrich-Wilhelm-Weber-Platz 5 ist auch heute noch die Adresse der Bank.

Bundespräsident Walter Scheel besucht in der Senne bei Bad Lippspringe britische Einheiten.

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Dienstag, 22 Oktober 2019 11:48

1973: Das erste Fest von Oberst Wille

Fest

1973 thiele

Mit dem Königsschießen am 8. Juli erreicht das Schützenfest 1973 seinen ersten Höhepunkt. Ein bestens gelaunter Major Hans Tofall gibt dazu um genau 16.30 Uhr den ersten Befehl: »Die Prinzen- und Königswürde sind zu erschießen.« Sehr schnell wird klar: Heute gibt es ein Duell zwischen Willi Thiele (West-Kompanie) und Josef Streitbörger (Klumpsack-Kompanie). Das ist spannend, dauert aber nur drei Minuten.  Am Ende holt Thiele um genau 18.18 Uhr das letzte Holz des Adlers von der Stange. Zur Königin wählt der Dachdeckermeister, der »Willi II.« heißen wird, Mechtild Düsing.

Innerhalb von zehn Minuten sind die Prinzenwürden vergeben. Mit meisterlichem Schuss erringt um 16.40 Uhr Ehrenleutnant und Stadtdirektor Heinrich Kohlbrei (Klumpsack-Kompanie) die Würde des Apfelprinzen. Heinz Schnelle (West-Kompanie) schießt zwei Minuten später die Krone ab. August Lüke (Arminius-Kompanie) sichert sich um 16.47 Uhr das Zepter.

Eine glückliche Hand und volle Unterstützung aller Schützen in der Zukunft wünscht Antpöhler dem neuen Schützenoberst

Franz-Josef Wille. Zum ersten Mal steht der Architekt an der Spitze des Bürgerschützenvereins.

Stadt

Karl-Hansen-Klinik wird eröffnet

1973 hansen

Am 31. Januar wird damit begonnen, das einst so prachtvolle und für 107.000 D-Mark errichtete Bahnhofsgebäude wegen Baufälligkeit abzureißen. Die Stadt als neue Eigentümerin ließ das bauliche Schmuckstück aus der Jahrhundertwende in den kommenden Jahren leider kontinuierlich verfallen.

Prinzessin Anne, die im November 1973 in London Mark Philipps heiratet, kommt Pfingstsamstag nach Bad Lippspringe und besucht auf dem Sportgelände die britische Rheinarmee.

Nach zehn Jahren gibt es wieder eine extreme Hitzewelle. Die heimischen Zeitungen schreiben sogar von einer Dürreperiode.

Ende September wird die neue Tennisanlage des TC Rot-Weiß Bad Lippspringe ihrer Bestimmung übergeben. Gleichzeitig feiert der Club sein 15-jähriges Bestehen.

Nach dreijähriger Bauzeit wird am 1. Oktober die letztlich 22 Millionen Mark teure Karl-Hansen-Klinik mit 289 Betten und einer Hals-Nasen-Ohren-Abteilung eröffnet. Sie erhält den Namen in Erinnerung an den Nestor der deutschen klinischen Allergieforschung.

An vier Sonntagen im November und Dezember bleiben die Straßen wegen der ersten Energiekrise fast autoleer. Der Kur- und Verkehrsverein beschließt am 26. November, wegen dieser Erdölkrise auf die Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten.

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Dienstag, 22 Oktober 2019 11:43

1972: Pflegt und erhaltet euren Schützengeist

Fest

1972 klemke

Schwül ist es am 9. Juli 1972, als Norbert Klemke um genau 18.17 Uhr seinen Meisterschuss abfeuert. Der Klumpsackschütze wählt die Wirtin des »Birkenecks« Brigitte Hunstig zu seiner Mitregentin. Damit kommt zum dritten Mal in Folge Ihre Majestät aus einer Gaststätte, ein Zeichen für die Beliebtheit der Bad Lippspringer Wirtinnen bei den Schützenbrüdern. Kronprinz wird Jürgen Hesse (Klumpsack-Kompanie), Zepterprinz Klaus-Dieter Schneemann (West-Kompanie) und Apfelprinz Leander Weidemann (Arminius-Kompanie).

Trotz der hohen Temperaturen bildet das Vogelschießen einen hervorragenden Auftakt des Bürgerschützenfestes 1972. Am Nachmittag marschiert das Bataillon zunächst zum Rathaus, um die Fahne und den Adler zu holen. Bürgermeister Josef Antpöhler richtet vom Balkon des Rathauses einen Willkommengruß an die Schützen: »Das Schützenfest ist der Höhepunkt des Vereinslebens. Pflegt und erhaltet euren Schützengeist! Was du ererbt von deinen Vätern, erhalte es, um es zu besitzen.«

Stadt

Klaus Ehl gewinnt Olympia-Bronze

1972 ehl

Am 9. und 10. März ist Bundespräsident Gustav Heinemann in Paderborn zu Gast. Aus Mangel an einer passenden Unterkunft übernachten das Staatsoberhaupt und seine Ehefrau Hilda im Bad Lippspringer Kurhotel.

Der TV Jahn wird 75 Jahre alt und ist am 3. und 4. Juni Gastgeber für das Gauturnfest des ostwestfälischen Turngaus. Der glanzvolle Festakt des mit 728 Mitgliedern größten Sportvereins wird am 3. Juni im Schützenhaus gefeiert. Die im Januar gegründete Badminton-Abteilung ist die erste im Kreis Paderborn.

Klaus Ehl, Elternhaus ist der Lindenkrug, ist bei den Olympischen Spielen in München Schlussläufer der deutschen 4x100 Meter-Staffel und sprintet am 10. September zur Bronzemedaille. Zwei Wochen später wird der Medaillengewinner von Bürgermeister Josef Antpöhler und Stadtdirektor Heinrich Kohlbrei im Rathaus empfangen.
 
Der Fußball und Leichtathletik Verband Westfalen (FLVW) Paderborn wird 25 Jahre alt und feiert im Kongresshaus am Arminiuspark.

Die Stadt kauft im Oktober das ehemalige Johanniter-Hospiz an der Detmolder Straße und richtet nach Umbau eine Altentagesstätte ein.

Ende Oktober tagt der Arbeitgeberverband im Kurhaus. Ansprachen halten auch der  FDP-Bundestagskandidat und Spiegel-Gründer Herausgeber Rudolf Augstein und Professor Werner Maihofer, FDP-Bundestagsabgeordneter aus Bielefeld.

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Dienstag, 22 Oktober 2019 11:39

1971: Tradition weitergeben und weiterleben

Fest

1971 tofall

Auf den Schultern seiner Schützenbrüder und unter großem Jubel wird Hans Josef Tofall von der Arminius-Kompanie am Sonntag, 11. Juli 1971, ins Schützenhaus getragen. Genau um 18.31 Uhr hat der junge Schütze den Vogel von der Stange geschossen.

Als Königin wird Christel Oberließ, Tochter von Thea Oberließ, Majestät im Jubiläumsjahr 1957, die Regentschaft mit König Hans Josef teilen. Am frühen Abend kann Seine Majestät unter herzlichem Beifall aller Schützen seine Mitregentin vorstellen. Von ihrer Vorgängerin Sigrid Gollub nimmt sie noch am Abend die Königin-Insignien entgegen.

Zuvor haben bereits am Nachmittag Kronprinz Len Page (Klumpsack-Kompanie), Apfelprinz Karl-Heinz Brüggemeier (West-Kompanie) und Zepterprinz Hans-Georg Heggemann (Arminius-Kompanie) dem Adler die Insignien entrissen.

Viel Sympathie gibt es eine Woche später für das Königspaar Hans Josef Tofall und Christel Oberließ. Stadtdirektor Heinrich Kohlbrei begrüßt die Majestäten im Rathaus  als Vertreter der jungen Leute und sagt in seiner Ansprache wörtlich: »Dies erfüllt uns alle mit großer Freude und ist der Beweis, dass es der jungen Generation ernst ist, gute Traditionen zu wahren und aufrecht zu erhalten.«

Stadt

Antpöhler wird Bürgermeister

1971 antpoehler

Die Kurwald-Klinik, in früheren Jahren »Tuberkulose-Sanatorium Haus Ottilie« genannt, wird nach gründlicher Renovierung mit nun 119 Einbettzimmern wieder in Betrieb genommen.

Otto Libuda, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion und stellvertretender Bürgermeister, legt aus gesundheitlichen Gründen nach zehn Jahren sein Ratsmandat nieder.

Der aus Stukenbrock stammende Bauunternehmer Josef Antpöhler wird am 12. März als Nachfolger von Horst Birwé zum Bürgermeister gewählt.

Am 23. März endet die fast 75-jährige Geschichte der selbstständigen Volksbank Bad Lippspringe. 224 der anwesenden Mitglieder stimmen im Verlauf der Mitgliederversammlung im Kurhaus für die Fusion mit der Volksbank Paderborn. Nur acht Mitglieder sind dagegen, 16 enthalten sich.

Johannes Tanger wird Pfarrer an St. Martin.

Anlässlich des CDU-Kreisparteitages im Kurhaus redet auch der CDU-Parteivorsitzende und Paderborner Bundestagsabgeordnete Dr. Rainer Barzel. Sein Thema: »Deutschland morgen«.

Am 8. Oktober wird in Warburg ein erstes Zeichen in Richtung Großkreis gesetzt: Die Kreistage Büren, Paderborn und Warburg beschließen den Zusammenschluss. Die Landräte Felix Klingenthal, Joseph Köhler und Clemens Schäfer unterzeichnen den Gebietsänderungsvertrag.

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Dienstag, 22 Oktober 2019 11:33

1967: Feuerwerk bei Königin Paula Wille

Fest

1967 hagemeister

Bei bestem Wetter wird am 9. Juli 1967 in Bad Lippspringe auf den Vogel geschossen, dennoch drückt Leutnant Hans Hagemeister (Arminius-Kompanie) kräftig auf das Tempo: Bereits um 18.08 Uhr fällt der Königsschuss, und der Bauunternehmer geht als 45. Majestät in die Geschichte des Bürgerschützenvereins Bad Lippspringe ein. Unter den Klängen des Schützenmarsches »Ich schieß den Hirsch« wird König Hans Hagemeister auf den Schultern seiner Kameraden ins Schützenhaus getragen.

Der neue König entstammt einer alten Lippspringer Schützenfamilie: Vater Heinrich (1927), Mutter Maria (1938) und Bruder Alfons (1959) waren bereits König oder Königin. Zur Königin wählt sich der »Meester« (Meister) Paula »Die Fröhliche« Wille, die Ehefrau von Platzmajor Franz-Josef Wille.

Die Prinzenwürden schießen von der Klumpsack-Kompanie   Gerd Brockmeier (Krone), von der Arminius-Kompanie Heinrich Tofall (Apfel) und von der West-Kompanie Helmut Peters (Zepter).

Das Schützenfest steht eine Woche später ganz im Zeichen des 60-jährigen Bestehens des Bürgerschützenvereins Bad Lippspringe. Zunächst marschiert das Bataillon am Samstag  zur Residenz des Königs. Dort schreitet König Hans, in Begleitung der Offiziere, das Bataillon ab. Von dort geht es zur Residenz von Königin Paula. Die ist festlich illuminiert, dort wird auch zu Ehren der Majestäten und Schützen ein Feuerwerk abgebrannt.

Stadt

Arbeitskreis »Kultur und Bildung« gegründet

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Zur Intensivierung des kulturellen Lebens wird der Arbeitskreis »Kultur und Bildung« gegründet. Diplom-Betriebswirt Bernhard Krewet übernimmt den Vorsitz.

Am 14. März stirbt der ehemalige Bürgermeister Heinrich Müller. Er ist am 12. Januar 1966 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt geschieden.

Der Unternehmer Heinrich Hölscher, eine der bekanntesten und markantesten Persönlichkeiten der Stadt, wird am 18. Juli 80 Jahre alt. Der ehemalige Hauptmann der Klumpsack-Kompanie (1933 bis 1939) und  Schützenkönig von 1929 gründete bereits als 24-Jähriger ein eigenes Baugeschäft. In den Jahren zwischen 1920 bis 1930 entstand aus dem Betonfertigungsbetrieb das Sägewerk Hölscher an der Detmolder Straße.

Die seit 1952 geplante Turnhalle der Concordiaschule wird eingeweiht.

Das Waldsanatorium wird erweitert und saniert.

Der Turnverein Jahn weiht am 1. Dezember seine hauptsächlich in Eigenleistung sanierte und umgebaute Jahn-Turnhalle ein. In den neuen Fußboden und die Errichtung einer Empore hat der Verein 31.000 Mark investiert.

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Dienstag, 22 Oktober 2019 11:26

1966: Füreinander in echtem Bürgersinn

Fest

1966 meschede

Bei freundlichem Sommerwetter rücken am 10. Juli 1966 die Badestädter Kompanien zum Vogelschießen aus. Der Königsschuss lässt an diesem sonnigen Sonntag lange auf sich warten. Der Adler erweist sich als zäh und standhaft. Erst um 18 Uhr kann Heinrich Meschede den letzten Rest des zuvor so prächtigen Wappentiers von der Stange schießen. Als Mitregentin wählt  der Hauptmann der West-Kompanie mit »Hertha die Strahlende« die Ehefrau von Major Dr. Gerhard Gursch. Bereits am frühen Abend kann Seine Majestät unter herzlichem Beifall aller anwesenden Schützen seine Mitregentin vorstellen.

Das zuvor durchgeführte Schießen um die Prinzenwürden geht schneller. Bereits nach zehn Schüssen erringt Leo Karenfeld (West-Kompanie) die Kronprinzenwürde. Es folgen Apfelprinz Konrad Bernards (Klumpsack-Kompanie) und Zepterprinz Hermann Heggemann (Arminius-Kompanie).

»Miteinander und füreinander in echtem Bürgersinn unserer Badestadt«: Unter diesem Motto stehen die Schützenfesttage am Wochenende. Getreu diesem Wahlspruch regieren Heinrich VII. und Königin Hertha ihr fröhliches Schützenvolk. Wenn auch der Wettergott den Schützen nicht immer hold ist, können die Wolken die Stimmung und Freude nicht beeinträchtigen. Und auch die Bevölkerung nimmt bei Musik der Feuerwehrkapelle und des Spielmannszuges Schlangen starken Anteil an »ihrem« Schützenfest.

Stadt

Bundeskanzler Dr. Erhard besucht die Stadt

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Schneidermeister Heinrich Müller tritt am 12. Januar aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als Bürgermeister zurück. Der 41-jährige Volksschullehrer Horst Birwé wird am 3. Februar zu seinem Nachfolger gewählt.

Dr. Karl-August Brackmann wird am 13. April mit dem Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Der ehemalige Chefarzt des Auguste-Viktoria-Stifts gehörte auch zwölf Jahre dem Rat der Stadt an.

Am 1. Mai wird St. Marien, die 1964 eingeweihte zweite katholische Kirche, eine selbstständige Pfarrei.

Bundeskanzler Professor Dr. Ludwig Erhard und Dr. Rainer Barzel besuchen am 25. Juni auf einer Wahlreise Bad Lippspringe und tragen sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Trotz strömenden Regens wird der Kanzler von 200 Bürgern erwartet.

Im Juli bekommt die katholische Gemeinde St. Marien mit Johannes Konrad ihren ersten eigenen Pfarrer.
 
Der Wiedenbrücker Möbelfabrikant Hermann Stammschröer verlegt den Firmensitz nach Bad Lippspringe.

Das Wetteramt Freiburg stellt in einer Klimaanalyse für Bad Lippspringe hohe Luftreinheitswerte und eine außerordentlich niedrige Staubbelastung fest.

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Freitag, 16 Oktober 2020 00:00

1962: Eine Kette für die Prinzen

Fest

1962 gursch21

Es ist genau 16.31 Uhr, als Oberst Franz Rudolphi am 8. Juli 1962 den Ehrenschuss abgibt. Es folgen König August Meise, Bürgermeister Heinrich Müller, Stadtdirektor Konrad Finke und Major Dr. med. Gerhard Gursch. Spannend wird es, als das Prinzenschießen beginnt. Josef Niggemeier (Arminius-Kompanie) ist der glückliche Schütze, der um 16.45 Uhr dem Vogel die Krone entreißt. Den Apfel holt um 16.57 Uhr Schützenbruder Werner Buch (Klumpsack-Kompanie). Etwas zäher ist das Ringen um das Zepter, ehe  Paul Schröder junior (Klumpsack-Kompanie) den letzten Schuss setzt. Den  Prinzen wird in diesem Jahr erstmals auch eine Kette verliehen.

Nach einer Schießpause hat Badearzt Dr. med. Gerhard Gursch (Klumpsack-Kompanie) um 18.45 Uhr  die ruhigste Hand und das sicherste Auge. Als Mitregentin auf dem Thron der Lippspringer Schützen wählt der Major die Gattin des Hauptmanns der West-Kompanie Anneliese Meschede.

Als Gerhard I. und Anneliese »Die Leutselige« wird das Paar in der Schützenchronik verewigt. Dr. Gursch lebt und arbeitet seit 25 Jahren in der Kurstadt, seine Königin stammt aus einem uralten Lippspringer Geschlecht. Ihre Mutter Bernhardine Ruhe war 1926 an der Seite von Josef Siering Königin. So gibt es eine glückliche Verbindung zwischen Alt- und Neubürgern bei diesem Königspaar, das sicherlich auch zum Gelingen des großen Volksfestes beitragen wird.

Stadt

Hartmann geht in den Ruhestand

1962 hartmann

Am 1. März wird mit dem Bau des »Schulzentrums im Bruch« begonnen. Die Fertigstellung des Rohbaus ist bis zum 1. November befristet.

Die Frauenhilfe Bad Lippspringe feiert am 25. Mai ihren 50. Geburtstag.

Kurdirektor Peter Hartmann geht in den Ruhestand. Als Nachfolger wird am 30. Juni Dr. Günther Lincke, der schon seit 1954 der Kurverwaltung angehört, in sein Amt eingeführt.

Der Rat wählt Stadtdirektor Konrad Finke, seit 1951 im Amt,  für weitere zwölf Jahre.

Karl und Hella Rummeny eröffnen am 13. August das neu erbaute Restaurant »Zur Quelle«. Von 1925 bis 1960 stand auf dem Gelände das erste Kino mit eigenem Saal und leicht abfallender Theaterbestuhlung – die Kurlichstspiele.

Am 4. Dezember wird der neue evangelische  Kindergarten in der Bahnhofsstraße seiner Bestimmung übergeben.

Witterungsbedingt ist das Jahr außergewöhnlich. Infolge der trockenen, schneelosen Kälte erfriert die Wintersaat vollständig. Das Frühjahr und der Sommer sind dagegen total verregnet. Durchschnittlich zeigt das Thermometer nicht mehr als 10 Grad Celsius. Fast den ganzen Sommer müssen die Pensionen und Kurhäuser beheizt werden. Ende September wird das letzte Getreide geerntet. Dem kalten Sommer folgt ein langer schöner Herbst. Zum Jahresende gibt es Schnee bei Minus 18 Grad.

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