Montag, 01 Mai 2017 18:48

Schützen wichtiger als Kanzlerin

Am ersten großen Veranstaltungswochenende hat sich die Landesgartenschau in Bad Lippspringe besonders am Sonntag als Besuchermagnet erwiesen. Etwa 10 000 Besucher sollen es allein gewesen sein, als die Landesgartenschau Sonntag zur Schützen-Hochburg wurde.

Für Landrat Manfred Müller ist die Landesgartenschau (LGS) zum Thema »Blumenpracht und Waldidylle« schon jetzt zur heimlichen Bundesgartenschau geworden, die in diesem Jahr in Deutschland offiziell nicht stattfindet. »Sie ist auf jeden Fall die schönste Landesgartenschau seit 1994 in Schloß Neuhaus«, sagte der Landrat vor etwa 700 Schützen aus 17 Vereinen, die am Sonntag den »Tag der Schützenvereine« zunächst mit einer ökumenischen Andacht, dann mit einem Bühnenprogramm auf der Adlerwiese begingen.     Es gibt Dinge, die halten vermutlich ewig. So ist der Nordborchener Schützenkönig Stefan Fecke (44) zusammen mit seiner Schützenkönigin Sabine Fecke wohl für alle Zeiten der Bad Lippspringer Gartenschaukönig. Fecke hat am späten Nachmittag auf der eichenumsäumten Adlerwiese, die keinen Vergleich mit Deutschlands schönstem Schützenplatz in Paderborn scheuen muss, den Schützenadler abgeschossen. Zwischen Tulpen und Narzissen regiert nun zeitlebens Landesgartenschaukönig Stefan Fecke. Für ihn sowie für die drei Prinzen Bernd Banek (Krone, 51) aus Templin, Markus Gerken (Apfel, 44) aus Neuenbeken und Jürgen Schöne (Zepter, 54) aus Altenbeken hatte der Bad Lippspringer Goldschmiedemeister Raphael Schäfers besondere Orden mit dem Logo der Landesgartenschau gefertigt.

Eine Woche vor dem ersten Schützenfest im Hochstift, so der Badestädter Schützenoberst Josef Thöne, nutzten die Bad Lippspringer Bürgerschützen die Landesgartenschau als Plattform und große Bühne, um auch schützenunkundigen Gartenschaubesuchern Wesen und Seele der Grünröcke näher zu bringen. Der Paderborner Kämper-Hauptmann Jürgen Lutter entlockte als Moderator seinen Gästen manche Schützenweisheit. Aus Scharmede erfuhr er, dass dort die Fahnen nicht geschwenkt, sondern geschlagen werden. Prompt zeigte der Fahnenoffizier den Gästen das Fahnenschlagen. Dazu gehört schon eine gewisse Akrobatikfähigkeit.

Den Stellenwert des Schützenwesens brachte CDU-Bundestagsabgeordneter Carsten Linnemann auf den Punkt: »Erst die Schützen, dann die Bundeskanzlerin«, erklärte er die Mentalität des Paderborner Landes.

Westfälisches Volksblatt

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