1952: Die Dynastie Rudolphi

Fest

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Viele Hunderte von Bürgern verfolgen am 13. Juli 1952 auf dem Schützenplatz das Vogelschießen. Das ist mit scharfer Munition noch immer verboten, so schwirren, unter starker Beteiligung aller Schützen, Pfeil auf Pfeil in die Lüfte. Schon früh fallen die Krone, das Zepter und der Apfel. Groß ist der Jubel, als Hubert Tofall, vor zwei Jahren noch König der St. Sebastian-Bruderschaft, die Krone schießt. August Bee holt sich das Zepter und Bernhard Kleine den Apfel.

Schon lange hat die Arminius-Kompanie ihren Hauptmann als König gewünscht: Nach hartem Ringen fällt um 18.27 Uhr der Königsschuss. Der Kaufmann Franz Rudolphi wird auf den Schultern seiner Arminius-Kompanie an den Königshof geleitet. Mit der anschließenden Proklamation der Königs durch Oberst Heinz Rudolphi wird das verflossene Schützenjahr abgeschlossen und das neue Bürgerfest feierlich begonnen.

Der neue König Franz I. gibt diese Parole aus: »Die Bürgerschaft soll in Kameradschaft und echtem Stolz auf die Heimatstadt das Fest feiern.«  Als Königin wählt »Franz der Übermütige« die Mühlenbesitzerin Rösel Tegethoff, die dem Fest als »Röschen, die ewig Lächelnde« den gebührenden Glanz geben wird.

Stadt

Neuer Name für den Rathausplatz

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Einige Straßen werden nach verdienten Bürgern benannt: Dr. Anton Philipp Pieper, der 1841 die erste Schrift über den jungen Badeort herausgebracht hat, gibt der Siedlung am Vorderflöß seinen Namen. Für Kaplan Paul Fürstenberg, der 1910 die Geschichte von Burg und Stadt herausgegeben hat, wird die Waldfriedenstraße (am Kurwald) umbenannt. Der Rathausplatz trägt künftig den Namen des Badearztes und Dichters Friedrich-Wilhelm Weber. Verewigt wird auch Amtmann Bernhard Mersmann (1894 bis 1912) mit einer Straßenbenennung. Auch die Teiche im Kurwald tragen seinen Namen.

Der Verband der Heimkehrer veranstaltet am 11. Mai unter großer Beteiligung der Bevölkerung den »Tag der Treue«. Er soll an alle Kriegsgefangenen und Vermissten erinnern.

Auf dem Vorderflöß, zwischen Bahngleis und Vom-Stein-Straße, wird eine Siedlung mit 30 Häusern errichtet. Bombengeschädigte, Heimkehrer und Vertriebene werden hier heimisch.

Das Thermal-Schwimmbad wird am 15. Mai geöffnet. Die Zivilbevölkerung darf weiterhin nur weitgehend getrennt von den Besatzungsangehörigen das Bad benutzen.

Neben dem Rathaus wird mit dem Park-Theater ein zweites Kino eröffnet. Das Haus am Friedrich-Wilhelm-Weber-Platz hat 525 Plätze und wird in zweiter Generation vom Lehrer Horst Birwé geführt. Auf der acht Meter breiten und vier Meter tiefen Bühne gastiert auch das Tournee-Theater.

Der ehemalige Bürgermeister Dr. Hans Pint stirbt am 18. Juni im Alter von 70 Jahren in Düsseldorf.

pdfbuch1952.pdf

Aktuelle Termine

27 Apr 2024;
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04 Mai 2024;
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