1930: Jugendkraft und Jugendschönheit finden zusammen

Fest

1930 rudolphi

Die Schützenfesttage 1930 verlaufen schön und freudenreich. Die Königswürde erringt am 13. Juli der 23-jährige Arminius-Schütze und Landwirt Heinrich Rudolphi (Jordanquelle), der sich Fräulein Maria Schröter, Tochter von Drogeriebesitzer August Schröter, zur Königin erwählt. Damit regiert ein jugendliches Paar die Schützen der feinen Badestadt. Oberst Dr. Otto Heim bringt in seiner ersten Ansprache die Freude des gesamten Bataillons zum Ausdruck: »Hier haben sich Jugendkraft und Jugendschönheit in vollendeter Weise zusammengefunden.« Ganz so begeistert ist die Familie zunächst nicht. »Schützenkönig ist für einen Menschen eine Ehre, aber eine Schande für den Geldbeutel«, kommentiert Rudolphis Mutter den Königsschuss. Kronprinz wird Josef Mertens, Apfelprinz August Witte.

Den Auftakt zum in althergebrachter Weise gefeierten Schützenfest bilden der Zapfenstreich mit Fackelzug und Kommers am Samstag im »Waldschlösschen«. Jung und Alt ist auf den Beinen und schließt sich dem Zuge an. Mit Musik geht es durch die festlich geschmückten Straßen. Überall, wohin man auch kommt, besonders vor dem zum Palaste der Königin ausgeschmückten Wohnhause, funkelt im hellen Scheine die Rot mit Grün und Weiß durchmischte  bengalische Beleuchtung.

Stadt

53 von 158 Kurheimen müssen schließen

1930 buerger

Der Chefarzt im Auguste-Viktoria-Stift Dr. Otto Gumprecht feiert als Leiter der Heilstätte das 25-jährige Dienstjubiläum.

Der Bürener Versicherungsinspektor Adolf Müller beginnt im April mit dem Aufbau einer NSDAP-Ortsgruppe. In dem angesehenen Bad Lippspringer Arzt Dr. Hugo Aldegarmann (Schützenkönig 1924) findet er den ersten treuen Gefolgsmann.

Am 4. Juni wird von den Stadtverordneten die Einführung einer Biersteuer, die sieben Prozent des Herstellungspreises nicht übersteigen darf, beschlossen.

Die Weltwirtschaftskrise hat Folgen: Innerhalb eines Jahres müssen 53 der insgesamt 158 Kurheime schließen.

Die Pacht der städtischen Fischerei wird von 30 auf 90 Reichsmark erhöht.


Im Mai finden die ersten Beerdigungen auf dem neuen Waldfriedhof statt. Zunächst sind dort noch getrennte Grabfelder für die Toten des evangelischen und katholischen Glaubens vorgesehen.

Der Medizinalrat Dr. Otto Rapmund stirbt am 21. März im Alter von 84 Jahren und bekommt am Rande des Parks vor dem Auguste-Viktoria-Stift ein Grabdenkmal. Der Leiter des Heilstättenvereins des Regierungsbezirks Minden, der 1901 das Stift errichtet hatte, war 1920 mit seiner Frau nach Lippspringe umgesiedelt.

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Aktuelle Termine

27 Apr 2024;
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04 Mai 2024;
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Familientag der Arminius-Kompanie
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Vatertag im Arminiuspark