1950: Der König ist kein Zufall, sondern ein Tofall

Fest

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Hochsommerliche Temperaturen, ein stundenlanges Schießen und eine Königin, die erst um 0.30 Uhr am Montagmorgen bekannt wird: Das Fest 1950 setzt ganz neue Maßstäbe. Als Regenten gehen am 9. und 10. Juli 1950 König Hubert Tofall und Königin Agnes Beutler in die Geschichte der St. Sebastian-Bruderschaft Bad Lippspringe ein.

Mehr als fünf Stunden hält der Vogel auf dem Schützenplatz den Armbrustpfeilen stand. Während die Krone bereits nach dem dritten Schuss von Heinrich Hölscher heruntergeholt wird, fallen die übrigen Insignien erst Stunden später an die Schützen Heinrich Wiemann (Apfel) und Josef Sandbote (Zepter).

Erst gegen 20 Uhr, nachdem der Vogel bereits angesägt ist, fällt der Königsschuss durch Schützenbruder Hubert Tofall von der West-Kompanie. Der bemängelt später, dass die Übergabe der Königswürde nicht feierlich genug gewesen sei: »Wenn der Königsschuss zu erwarten ist, muss die Musikkapelle draußen sein. Und der alte König.«

Stadt

Verwaltung zieht ins neue Rathaus

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Die Beschlagnahme des Freibades wird am 6. Mai teilweise aufgehoben. Dienstags und donnerstags kann die Zivilbevölkerung das Bad uneingeschränkt nutzen, samstags und sonntags gemeinsam mit Angehörigen der Besatzungsmacht.

Wegen zu geringer Nutzung wird der Personenverkehr auf der Bahnstrecke Bad Lippspringe-Paderborn eingestellt. Die Gütertransporte laufen sporadisch noch bis 1958 weiter.

Am 28. September verfasst der Rat der Stadt einen Hilferuf an Bundeskanzler Konrad Adenauer. Er soll sich bei dem britischen Hochkommissar für die Freigabe Bad Lippspringes einsetzen. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 868 Betten und 159 Wohnungen für 54 britische Familien beschlagnahmt.

Am 29. September bezieht die Verwaltung  zeit- und termingerecht das neue Rathaus. Neben den eigentlichen Verwaltungsdienststellen und der örtlichen Polizei sind dort auch die Allgemeine Ortskrankenkasse sowie die Lohnstelle der Kreisfeststellungsbehörde untergebracht. Das fast restlos von ortsansässigen Handwerksbetrieben erstellte Gebäude hat 316.723 Mark gekostet.

Die 1944 im Krieg weitgehend zerstörte Jahnturnhalle »Im Bruch« wird wieder aufgebaut und am 5. November feierlich eingeweiht. Die Halle wird auch den Schulen für den Turnunterricht zur Verfügung gestellt. Der dadurch erforderliche Erweiterungsbau ist von der Stadt mitfinanziert worden.

Die erste öffentliche Sitzung im neuen Rathaus findet am 14. November statt.

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