Die Kindertagesstätte heißt »Zur Märchenbuche« und liegt im Herzen der Ostthüringer Gemeinde Caaschwitz. Viel Märchenhaftes die Einrichtung in diesem Jahr aber nicht erlebt: Am 5. Juni 2013 wurde die Heimat von einst 50 Kindern aus dem Landkreis Greiz komplett überflutet. Der Bürgerschützenverein Bad Lippspringe spendet im Oktober 2013 für den Wiederaufbau 3000 Euro.

 

Das Hochwasser der »Weißen Elster« kam auf den Tag genau drei Jahre nach dem der Neubau im Kindergartenbereich eingeweiht worden war. Die ein Meter Hohe Flut des eigentlich 250 Meter entfernten Flüsschens riss Möbel und Spielzeug mit, zerstörte die Fußbodenheizung, alle Bodenbeläge, die Gipskartonwände, Fliesen und Tapeten. Vom Spielplatz im Garten der Die Kindertagesstätte war am Tag danach gar nichts mehr zu sehen.

Die Bad Lippspringer Schützen und Gäste spendeten während der Festtage im Juli rekordverdächtige 3000 Euro für Flutopfer, Oberst Josef Thöne hatte danach eine karitative Einrichtung gesucht, der das Geld gespendet werden kann. »Das war gar nicht so einfach, denn wir wollten direkt und vor Ort helfen. Nur so wissen wir letztlich, wo unser Geld ankommt«, begründet Thöne. Der war jetzt mit Major Fritz Möller, Platzmajor Dirk Lappe und Adjutant Thomas Müller ins 370 Kilometer entfernte und 300 Einwohner kleine Caaschwitz gereist, um das Spendengeld der Die Kindertagesstättenleiterin Gabriele Zepnik zu übergeben.

Die hat den Kindergarten, in dem zurzeit 42 Kinder voll verpflegt werden, inzwischen wieder eröffnet. Doch Josef Thöne und seinen Vorstandskollegen war beim Besuch der Anlage, die in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt (Kreisverband Greiz) geführt wird, schnell klar: »Hier ist jeder Cent noch gut angelegt.« Der engagierte Oberst vergaß in Thüringen aber auch seine Schützenbrüder in Bad Lippspringe nicht: »Mein Dank gilt allen, die seit Jahren für unseren Schützenfonds spenden. Nur so können wir jedes Jahr ein kleines bisschen dort helfen, wo unsere Unterstützung besonders gebraucht wird.«

Die Kindertagesstätte in Caaschwitz blickt jetzt wieder etwas optimistischer in die Zukunft, dabei hätte die Flutkatastrophe sogar verhindert werden können. Im Juni wurde es versäumt, das Wasser einer in der Nähe gelegenen Talsperre rechtzeitig und kontrolliert abzulassen – für die »Märchenbuche« mit fatalen Folgen.