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1934: Feier in echter deutscher Geselligkeit

Fest

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Das Schützenfest, das am kommenden Sonntag und Montag in althergebrachter Weise gefeiert wird, hat am 15. Juli 1934 mit dem Königsschießen seinen Auftakt genommen. Den Königsschuss hat Malermeister Josef Streitbürger von der West-Kompanie gesetzt. Zur Königin wählt er Käthe Zumdick, die Frau von Malermeister Johannes Zumdick. Als Kronprinz geht hervor Tischlermeister Josef Brockmeier, Apfelprinz wird Dachdeckermeister August Buch und das Zepter schießt  Wilhelm Tate.

Wenn Paderborn sein großes Schützenfest hinter sich hat, steht das Bürgerschützenfest Bad Lippspringe vor der Tür. Bereits am Samstag, 21. Juli, wird die Feier ihren Anfang nehmen. Inzwischen ist die Bürgerschaft dabei, unsere freundliche Badestadt auch äußerlich in ein Festkleid zu hüllen. Ganz Lippspringe wird sich im Flaggenschmuck zeigen und die Quartiere des Königspaares Malermeister Josef Streitbürger und Frau Malermeister Johannes Zumdick werden samt näherer Umgebung besondere Ausschmückung erhalten.

Stadt

»Deutsche Arbeitsfront« tagt im Sternkrug

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Leichte Besserung im Haushaltsplan: Der ungedeckte Fehlbetrag sinkt von 477.800 auf 450.000 Reichsmark.

Heinrich Becker tritt am 17. Mai in einem Brief an den Landrat von seinem Amt als Bürgermeister zurück. Öffentlich macht er seinen Entschluss aber erst im Rahmen des Schützenfestes. Regierungsreferendar Karl-Heinrich Bock wird von der Aufsichtsbehörde kommissarisch als sein Nachfolger eingesetzt. Der erst 25-jährige ist Vertreter des Kreisinspektors im Landratsamt Burgsteinfurt.

Die neu gegründete Ortsgruppe »Deutsche Arbeitsfront« (DAF) veranstaltet am 21. September im Gasthaus Sternkrug ihre erste Großveranstaltung.

 Albert Lorch, jüdischer Inhaber eines Textilgeschäftes, stirbt am 8. Oktober. Der Kaufmann erliegt den schweren Verletzungen, die er sich am 4. Oktober als Radfahrer bei einem Verkehrsunfall mit der Straßenbahn zugezogen hatte. Seinen ehemaligen Vereinsfreunden verbietet der damalige Vorsitzende des BVL Dr. Hugo Aldegarmann an der Beerdigung auf dem alten Judenfriedhof an der Lindenstraße teilzunehmen.

Der Rat der Stadt beschließt den Bau eines Schwimmbades. Die Arminius-Bad-Gesellschaft stellt die 1926 erschlossene und bisher ungenutzte 26 Grad warme Siegfried-Quelle zur Verfügung. Die Mitglieder der ortansässigen Vereine helfen tatkräftig bei den Ausschachtungsarbeiten.

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